Was nutzt die Windkraft wirklich?

von Frank Vogel (Kommentare: 0)

(Autor: Klaus Peter Willisch - Quelle: Hauptstadtbrief von Klaus Peter Willsch)

„Der bisherige Ausbau der Wind- und Solarenergie ist augenfällig, das bisher Erreichte fällt aber sehr bescheiden aus.“ Zu diesem nüchternen Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Heidelberg mit der verblüffenden Forschungsfrage „Findet eine Energiewende statt?“. In Anbetracht der unzähligen Milliarden, die bislang in den Ausbau der erneuerbaren Energien geflossen sind und der Wälder, Wiesen und Felder, die quadratkilometerweise Windkraftanlagen weichen mussten, wirkt die Fragestellung in der Tat verstörend. Schließlich klingen die unablässigen Erfolgsmeldungen der Öko-Lobby mittlerweile wie Tinnitus in den Ohren der Republik. Grün ist gut, gesund, freundlich, nonprofit und gemeinwohlorientiert. Schwerter zu Pflugscharen, Sturm zu Strom.

Was aber haben die Milliardeninvestitionen in die Windkraft tatsächlich bewirkt? Im Wirrwarr energiepolitischer Fachtermini brüstet sich die EE-Branche mit ihrem heutigen Anteil an der Bruttostromerzeugung von 26 Prozent – erstmals mehr als Braunkohle (25,6 Prozent). Ein Viertel unseres Energiebedarfs decken wir also schon heute durch nachhaltigen Öko-Strom? Nein, denn Energie ist nicht gleich Strom. Der größte Teil unseres gesamten Energieverbrauchs entfällt auf Wärme (50 Prozent) und mechanische Energie/Verkehr (30 Prozent), d.h. in erster Linie auf Kraft- und Brennstoffe. Der Stromverbrauch macht hingegen lediglich 14 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus.

Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung beträgt wiederum 8,6 Prozent. Summa summarum hält die Windenergie also 1,2 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs (14 Prozent von 8,6 Prozent). Arbeitstier der deutschen Wirtschaft bleiben die Konventionellen mit einem Anteil von 90 Prozent. Die Studie konzediert: „Insgesamt lassen sich mit etwas Geschick statt der tatsächlichen 1,2 Prozent beliebige Erfolgszahlen zur Windenergie generieren.“

1,2 Prozent sind es aus meiner Sicht nicht wert, die Landschaft zu verschandeln, Anwohner zu beeinträchtigen und den Stromkunden per Zwangsabgabe Milliarden aus der Tasche zu ziehen. Zum Vergleich: 8 Prozent Kraftstoffersparnis durch Effizienzsteigerungen im Automobilsektor würden mehr Energie einsparen, als alle bestehenden Windkraftanlagen insgesamt produzieren. Die Potentiale der Energiewende werden wir also eindeutig nicht durch planwirtschaftliche Vergütungssätze für unrentable Windräder ausschöpfen, sondern durch marktwirtschaftlich getriebene Effizienzsteigerungen in energieintensiven Sektoren.

Und wo geht die Reise hin? Auch darüber wird Aufschluss gegeben: Windkraftanlagen werden damit beworben, tausende Haushalte mit Strom versorgen zu können. Bei den gut 20.000 installierten Windrädern sollten demnach bald mehr als 20 Millionen Haushalte in Deutschland versorgt sein. Das klingt nach einem großen Schritt auf dem Weg der Energiewende, ist es aber nicht. Denn auch der Stromverbrauch privater Haushalte macht nur 26 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus. Selbst wenn also alle Haushalte in Deutschland ihren Strom aus erneuerbaren Quellen bezögen, so wären erst 3,6 Prozent der Energiewende geschafft (26 Prozent von 14 Prozent). Die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens wird mit politischem Tabu belegt. Die Ideologie wird weiterverfolgt, die Profiteure dieser Investitionswut wird es freuen. 

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